Will man eben vor den ganzen Touristen im Zentrum flüchten, und Belém und historische Sehenswürdigkeiten besuchen, dann ist der Palácio Nacional da Ajuda ein guter Ort.
Der nationale Palast von Ajuda ist sicher nicht schlechter als die anderen Paläste, wie zum Beispiel der Palácio Nacional de Queluz, der kurz außerhalb Lissabons liegt.
Geschichte des Palácio Ajuda
Während des Erdbebens in 1755 blieben viele Gebäude in den Vierteln Belém und Ajuda unbeschädigt. Paço da Ribeira, der damalige Palast der portugiesischen Familie, wurde während des Erdbebens allerdings komplett zerstört, wodurch der König beschloss einen Palast oben auf dem Hügel des Viertels Ajuda zu bauen.
Die königliche Familie wohnte in einer temporären Residenz, bis der Bau des neuen Palasts vollendet war. Das ist allerdings wegen der Invasion Napoleons in Portugal nie geschehen. Schlussendlich wurde dies daher auch die letzte offizielle Residenz der portugiesischen Königsfamilie.
Großer Palast, aber nicht vollendet
Wenn man vor dem Palast steht, dann kann man nur feststellen, dass er unglaublich enorm ist. Er ist so groß, dass wir die Panorama-Funktion auf der Kamera benutzen mussten um den Palast als Ganzes aufs Foto zu kriegen.
Was man sieht, ist allerdings nur ein kleiner Teil des ursprünglichen Plans für dieses Gebäude. Palácio Ajuda sollte einer der größten Paläste Europas werden, mit Gärten die bis an den Tejo reichen sollten.
1807 fiel Napoleon in Portugal ein und die portugiesische Königsfamilie flüchtete nach Brasilien. Dadurch stand der Bau des Palastes still und er wurde nicht vollendet, so wie es geplant war.
1838 zog König Luis I. während seiner Herrschaft zusammen mit seiner Frau Maria Pia de Sabóia in den Palast ein.
1910 wurde Portugal eine Republik und der Palácio Ajuda war bis 1938 für die Öffentlichkeit geschlossen. Seit 1938 ist es ein Museum.
Die Einrichtung
Zwei Stockwerke des Palastes sind für Besuche geöffnet und es gibt viel zu sehen. Die Einrichtung ist wunderschön und gut gefüllt mit Möbeln, Skulpturen und extravaganter dekorativer Kunst.
Die Route durch den Palast führt durch verschiedene Zimmer mit anderen Funktionen, wie zum Beispiel das Musikzimmer, das Porzellanzimmer und das Ambassadeur-Zimmer.
Die Zimmer (oder besser gesagt – Säle), die uns am meisten beeindruckt haben, sind der Thronsaal, der den gesamten Südflügel einnimmt, und das Esszimmer mit den Kristall Kronleuchtern, und den bedeckten Stühlen und Skulpturen an der Seite des Saals.
Das Esszimmer wird übrigens noch regelmäßig für Staatsbesuche und andere wichtige präsidentielle Zeremonien benutzt.
Museum, Ministerium, Ausstellung
Momentan wird an der westlichen Außenseite des Palasts endlich gebaut, und nach Erwartung ist der Bau 2020 abgeschlossen. Danach soll dort eine permanente Ausstellung der portugiesischen Kronjuwelen kommen, einer der weltweit größten Kollektionen seiner Art.
Zusätzlich zu dem Museum und der permanenten Ausstellung, befindet sich auch das Ministerium für Kultur in dem Palácio Ajuda.
Nach einem Besuch am Palácio Ajuda sollte man nicht vergessen zum Jardín Botánico de Ajuda, den botanischen Garten, zu gehen. Die Karte dafür kauft man im botanischen Garten. Es gibt leider keine Kombitickets.
Wo findet man den Palácio Nacional da Ajuda
Adresse: Largo Ajuda, Ajuda
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Dienstag 10:00 – 18:00 Uhr | Mittwochs geschlossen